Recha Braun wurde am 20. April 1886 in Würzburg als Tochter von Max Braun und Adelheid Braun geb. Hommel geboren. Ihre Mutter starb im Wochenbett, woraufhin Recha Braun in Wertheim bei ihren Großeltern aufwuchs, wo sie die Schule besuchte. Ihre Ausbildung schloss sie mit einem Jahr an der „Töchterschule“ in Würzburg ab. Ihren Lebensunterhalt verdiente sie als Kontoristin. Im Jahr 1931 wird Recha Braun aufgrund einer seelischen Erkrankung zunächst in der Heilanstalt Herborn untergebracht, am 18. Juni 1935 erfolgt ihre Überstellung in die Privatheilanstalt Dr. Wolff in Katzenelnbogen, von wo aus Recha Braun entweicht. Im Juni 1936 wird sie in der Anstalt Eichberg bei Eltville, spätestens im April 1937 in der Anstalt Weilmünster untergebracht. Mit Datum vom 2. April 1937 schreibt der Anstaltsdirektor Schneider an die jüdische Wohlfahrtspflege in Frankfurt einen Bericht über das seelische Befinden von Recha Braun, die „nur in einer geschlossenen Anstalt existieren“ könne. „Körperlich geht es ihr gut“. Im Dezember 1938 wendet sich die Heilanstalt Weilmünster an die jüdische Wohlfahrtspflege Frankfurt und übersendet die Anträge zwecks Ausstellung einer Kennkarte für drei Anstaltsinsassen jüdischer Herkunft, darunter auch Recha Braun. Auf Nachfrage des Frankfurter Vormundschaftsgerichts vom 8. August 1941 teilt die Anstalt Weilmünster mit, Recha Braun sei am 9. Mai 1940 an „Entero-Colitis“ verstorben. Recha Braun wird auf dem jüdischen Teil des Anstaltsfriedhofes in Weilmünster beerdigt.
Quellen: HHStaWi Abt. 474/4 Nr. 24