Wilhelm Fay wurde am 13. Juli 1884 in Limburg an der Lahn geboren. Er war evangelisch getauft. Wilhelm Fay besuchte die Volksschule, absolvierte eine Lehre als Schreiner und wurde zunächst in diesem Beruf bei der Reichsbahn im Limburger Ausbesserungswerk angestellt. Später wurde er dort zum Werkmeister befördert. Im April 1914 heiratete er Emma Harrach. Das Paar bekam drei Kinder und lebte in der Limburger Galmerstraße 23. Nach Angaben der Ehefrau war Wilhelm Fay bis zum Auftreten erster Krankheitssymptome im Jahr 1939 gesund. Seit dem Sommer des Jahres 1939 war Wilhelm Fay häufig arbeitsunfähig, obwohl er wiederholt versuchte, seinen Dienst anzutreten. Er zeigt Symptome einer schweren Herzerkrankung, die sich diagnostisch nicht bestätigen. Von November 1939 bis Februar 1940 war Wilhelm Fay in der Nervenklinik Gießen untergebracht. „Gegen den ärztlichen Rat“ – so die Angaben in den Akten – sei Wilhelm Fay von seinen Angehörigen „nach Hause genommen“ worden. Das Befinden von Wilhelm Fay besserte sich auch nach seiner Rückkehr nach Hause nicht. Der Limburger Arzt für Allgemeinmedizin, Dr. med Franz Faust, überweist Wilhelm Fay in die Frankfurter Klinik für Nerven- und Gemütskranke, wohin er am 15. Februar 1940 von seinen Angehörigen gebracht wird. Dort wird Wilhelm Fay untersucht. Eine Behandlung seiner Erkrankung ist nicht dokumentiert, vielmehr verbringt Wilhelm Fay die meiste Zeit seines Aufenthaltes im Krankenbett, äußert jedoch wiederholt den Wunsch, nach Hause gehen zu wollen. Am 6. März 1940 wird Wilhelm Fay aus der Nervenklinik Frankfurt in die Anstalt Weilmünster verbracht. Dort soll er am 17. September 1940 um 2.00 Uhr morgens an „Herzlähmung bei Cerebralsklerose“ gestorben sein.
Quellen: HHStaWi Abt. 2072/2 Nr. 5651.