Magdalena (Magdalene) Agricola wurde am 22. Oktober 1866 in Kaiserslautern als Älteste von fünf Geschwistern geboren. Ihre Eltern waren der Tagner Andreas Agricola und seine Ehefrau Juliane geb. Kallmayer.  Magdalena Agricola war evangelisch getauft. In den 20er Jahren wohnte Magdalena Agricola in Hamburg. Später zog sie nach Frankfurt am Main, wo sie in der Falkstraße 38a in Frankfurt/Main-Bockenheim lebte. Das Wohnhaus existiert heute nicht mehr und wurde durch einen Neubau ersetzt. Magdalena Agricola war unverheiratet und hatte keine Kinder.

Am 8. Februar 1944 wurde die Wohnung von Magdalena Agricola infolge eines Fliegerangriffs der Alliierten auf Frankfurt zerstört. Die „Fliegergeschädigte“ Magdalena Agricola wurde zunächst behelfsmäßig in der nahegelegenen, als „Obdachlosensammelunterkunft“ eingerichteten Frauenfriedenskirche untergebracht. Auf Anweisung des Bürgermeisters der Stadt Frankfurt erfolgte am 10. Februar 1944 ihre Überstellung in die städtische Klinik für Nerven- und Gemütskranke. „Nach Anweisung des Stadtgesundheitsamtes ist die Nervenklinik verpflichtet, die Kranke aufzunehmen.“ Bei der Aufnahme im Klinikum der Stadt Frankfurt wird in der Krankenakte vermerkt, Magdalena Agricola sei „leicht verstört“ und „desorientiert“. Die offizielle Diagnose lautet „Cerebralsklerose“. Zu ihrem körperlichen Gesundheitszustand wie auch der mutmaßlichen Traumatisierung infolge des Fliegerangriffs finden sich keinerlei Angaben in den Akten. Dem Eintrag vom 16. Februar 1944 zufolge war Magdalena Agricola „außer Bett“ und „betätigte sich in der Küche“. Am 21. Februar 1944 wird sie von Frankfurt aus in die Anstalt Weilmünster transportiert. Am 6. März 1944 soll Magdalena Agricola um 1.15 Uhr morgens in der Anstalt Weilmünster an „Dysenterie“ verstorben sein.

Quellen: HHStaWi Abt. 2072/2 Nr. 112. Auskunft von Frau Monika Wenz (Stadtarchiv Kaiserslautern) Vom 15. August 2022.